
Yoann Ignatiew
General Partner, Global Equities Portfolio Manager
Nachdem Präsident Donald Trump angekündigt hatte, neue Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Kanada und Mexiko einzuführen, wurde bereits am nächsten Tag ein einmonatiges Moratorium für diese Zuschläge verhängt, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Gleichzeitig blieben die Gespräche zwischen Washington und Peking erfolglos, was dazu führte, dass ein Zuschlag von 10 % auf chinesische Einfuhren in Kraft trat. China reagierte daraufhin sofort mit einer Reihe von Vergeltungsmaßnahmen, wodurch sich die Handelsspannungen weiter verschärften.
Zu den wichtigsten Entscheidungen gehörte, dass Peking Zollzuschläge von 10% bis 15% auf ausgewählte US-Produkte einführte und seine Exportkontrollen für Produkte aus dem strategischen Material Wolfram verschärfte. Darüber hinaus wurden mehrere US-Unternehmen auf die Liste der unzuverlässigen Einrichtungen gesetzt, wodurch ihre Aktivitäten in China eingeschränkt wurden. In einem weiteren Akt der Vergeltung leitete Peking außerdem eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google ein und erhöhte damit den Druck auf den US-Technologiesektor. Im Jahr 2024 werden die US-Importe aus Mexiko, Kanada und China zusammen etwa 42 % der Gesamtimporte der USA ausmachen1. Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass es wie in Trumps erster Amtszeit zu Einzelfallregelungen kommen wird.
Obwohl die seit langem angekündigten Zollerhöhungen des neuen Präsidenten nicht überraschend kamen, ist das Portfolio des R-co Valor in Teilen dieser Entwicklung ausgesetzt. Dies betrifft insbesondere unsere Investitionen in den Eisenbahnsektor sowie einige Industriewerte. In Bezug auf unsere Positionen in China ist es wichtig zu betonen, dass die Mehrheit unserer Investitionen in Unternehmen erfolgt, die auf den lokalen Konsum ausgerichtet und wenig exportorientiert sind. Schließlich wirkt sich die Aufwertung des US-Dollar gegenüber anderen Währungen zu unseren Gunsten aus, da unser (nicht abgesichertes) Währungsengagement etwa 36%2 des Portfolios ausmacht.
Mehr denn je beruht unser Investmentansatz auf der Identifizierung langfristiger Trends und nicht auf den Schlagzeilen der Nachrichten. Seit einigen Monaten haben wir den Fonds auf ein defensiveres Profil umgestellt, um die Auswirkungen dieser Schwankungen zu begrenzen. Wir bleiben jedoch vorsichtig und opportunistisch und sind bereit, Chancen zu ergreifen, wenn uns die Marktkorrekturen günstig erscheinen. Darüber hinaus verfügen wir über einen Anteil von über 30%² an Geldmarkt- und geldmarktähnlichen Papieren. Diese Allokation ermöglicht es uns, unser Engagement an den Aktienmärkten zu begrenzen und gleichzeitig von einer attraktiven Rendite zu profitieren. Sie bietet uns außerdem eine gewisse Flexibilität, um uns im Falle eines Markteinbruchs zu investieren.